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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 102

1911 - Trier : Lintz
102 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Betvegung der Weltkörper. Sternen systeme mit einem Fix- stern als scheinbar ruhendem Mittelpunkt wie das Sonnensystem gibt es im Weltenranme unendlich viele. Zwar sind mit bloßem Auge uur wenig mehr als 3090 Sterne sichtbar, mit Hilfe des Fernrohrs aber viele hundert Millionen. Alle Sterne sind in Bewegung. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Sonne nebst ihren sämtlichen Planeten durch den Weltenraum bewegt, wird auf 30—50 km in der Sekunde geschätzt. An der Bewegung dunkler Sonnenflecken hat mau ferner erkannt, daß sich die Sonne von W nach 0 um sich selbst dreht. Eine Umdrehung dauert 2hlu Tage. Entstehung der Sternensysteme Die zu einem Fixstern gehörenden Sterue haben mit diesem, die Erde also mit der Sonne, eine gemeinsame Entstehung. Zuerst sprach diesen Gedanken der Philosoph Kant ans. Aber erst der Franzose La place begründete ihn mathematisch. Er ging von der übereinstimmenden Rich- tung von W nach 0 in den Bewegungen aller zum Sonnensystem gehörenden Planeten aus und kam zu der Vorstellung, daß die Sonne ursprünglich den zentralen Kern eines riesigen Nebelflecks von hoher Temperatur gebildet habe. Die Nef>el= masse drehte sich von W nach 0. Indem sie Wärme ausstrahlte, kühlte sie sich ab. Infolgedessen verdichtete sie sich, und dies hatte eine Zunahme der Umdrehnngs- geschwindigkeit zur Folge. Am Äquator wurde die Flieh- oder Zentrifugal- kraft schließlich so groß, daß sich Teile der Nebelmasse absonderten. Sie bildeten uin den dichten Kern Ringe, ähnlich wie sie noch der Saturn zeigt. Diese hatten aber zu wenig innern Zusammenhang, die Ringe brachen, und ihre Nebelmasse formte sich zu Kugeln, den Urformen der Planeten. Sobald diese selbständige Körper geworden waren, konnte sich an ihnen der Vorgang wiederholen, der dann zur Bildung von Monden führte. Der Amerikaner Moulton hat in neuester Zeit die Untersuchungen von Laplaee wieder aufgenommen und erklärt die Abtrennung der Planeten besser, indem er für die ursprüngliche Nebelmasse eine spiralförmige Gestalt annimmt, bei der die Absonderung einzelner Teile leichter erfolgen kann. Auf die nämliche Weise wie Sonne und Planeten sollen sämtliche Fixsterne entstanden sein. Dieselben befinden sich aber nicht mehr auf der nämlichen Ent> wicklungsstufe. Sie lassen sich in drei Klassen einteilen. Zur ersten gehören die Sterne mit sehr weißem Licht; sie befinden sich im höchsten Glühzustande. Zu einer zweiten Grnppe gehören Sterne, die, wie unsere Sonne, schon eine niedrigere Temperatur besitzen. Bei einer dritten ist die Hitze schon so gesunken, daß die Stoffe chemische Verbindungen eingehen können; sie zeigen rotes Licht. Bei zunehmender Erkaltung bedeckt sich die Oberfläche mit Schlacken, und es bildet sich, wie bei der Erde, eine feste Krnste, während sich im Innern die Gluthitze noch lange erhalten kann. 2. Die Gestalt der Gröe. § 53. Eigenart der Erdgestalt. Gemäß ihrer Entstehung muß die Erde eine kugelförmige Gestalt haben. Jeder sich schnell drehende Körper muß sich aber, wenn er nicht völlig starr ist, infolge der Wirkung der Fliehkraft in der Mitte ausbauscheu. Auch die Erde muß eine

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 103

1911 - Trier : Lintz
Die Erde als Himmelskörper. 103 Ausbauschuug am Äquator und demgemäß eine Abplattung an den Polen zeigen. Sie kann also nur ein kugelähnlicher Körper, ein Sphäroid (v. gr. sphaira — Kugel) sein. Durch Untersuchungen wurde ferner nach- gewiesen, daß die Erde auch kein Sphäroid bilde, sondern daß sich ihre Oberfläche aus ineinander übergehenden, verschieden stark gekrümmten Flächen zusammensetzt. Mau wählte für einen solchen allseitig verschieden gekrümmten Körper den Namen Geoid. (Abb. 18.) Die verschiedene Krümmung betrachtet man als das Ergebnis ungleicher Anziehung durch 2. Die Dichte oder Schwere, 6te Wärme und der Magnetismus Her Gröe. Spezifisches Gewicht. Die Erdmasse besitzt ein hohes spezifisches Gewicht von 5,6, ist also 51i2 mal so schwer als Wasser. Da die meisten Gesteine der oberen Erdschichten ein viel geringeres spezifisches Gewicht, von 2,5—3 haben, muß das Erdinnere vorwiegend aus schweren metallischen Stoffen bestehen. Erdwärme. Die Wärme der Erde wird nur an der Oberfläche durch die Wärmewirkung der Sonne beeinflußt. In einer bestimmten Tiefe, etwa von 15—20 m, in der heißen Zone schon in einer geringeren, bleibt die Temperatur immer gleich. Weiter nach der Tiefe steigt dann die Erdwärme, und zwar nimmt sie auf je 100 m um 3° C zu. In einer Tiefe von 100 km muß also eine Hitze von 3000° herrschen. Selbst die schwerflüssigen Stoffe der Erde schmelzen schon bei niedrigem Hitzegraden (Silber bei 1000, Gold bei 1097, Nickel und Stabeisen bei 1600, die meisten Gesteine bis 2000, Lava bei 2000° C). Durch den gewaltigen Druck, unter welchem sich die Erdmassen befinden, wird aber der Übergang aus dem festen in den flüssigen Znstand verlangsamt. Dennoch darf man wohl annehmen, daß die Erdhitze ausreicht, alle Stoffe zuuächst in einen glühendflüffigen, dann in einen gasförmigen Zustand zu versetzen.

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 105

1911 - Trier : Lintz
Die Gesteinshülle der Erde. 105 Ii. Die Gesteinshülle der Erde. 1. Die Bildung und Hie Glieder Her Erdrinde. Bildung der festen Erdschale. Die Erde hat sich einst, als ein großer Ball überhitzter Gase, gleich den übrigen Planeten von der Sonnenmasse getrennt Allmählich strahlte die Hitze in den Erdraum aus. Dadurch verdichtete und verkleinerte sich der Erdkörper noch mehr. Der gasförmige Znstand seiner Stoffe ging dabei zuerst in einen flüssigen und dieser später an der Oberfläche bei den meisten Stoffen in einen festen über. Es bildete sich die Erdrinde, die anfangs sehr dünn war und allmählich au Dicke zunahm. Um den Erdkörper schwebte ein ungeheurer Dunstkreis, in welchem die jetzige Wafserhülle der Erde aufgelöst war. Mit der weitern Erkaltung des Erdkörpers ging auch ein immer größerer Teil des Wassers aus dem gasförmigen in den flüffigen Zustand über. Es bildete den zunächst uoch heißen Urozean, der die Erdrinde wahrscheinlich ziemlich gleichmäßig umgab. Gesteinszerstörung und Landbildung. Auf der Oberfläche der immer mehr zusammenschrumpfenden Erde waren allmählich die Höheu- unterschiede immer größer geworden. Indem das Wasser sich in die Tiefe zurückzog, gab es große Laudflächeu frei: es bildeten sich die großen Ozeane und Erdteile. Schon in den seichten Buchten des Urozeans hatte das Wasser gleich feine zerstörende Tätigkeit begonnen. Ans dem Lande begauuen die Gewässer mit Hülse ihrer Gefällkraft au der Umgestaltuug des Oberflächenbildes der Erde zu arbeiten, an der Abtragung und Eiuebnnng der Erhebungen, an der Vertiefung der Täler, zugleich aber auch au der Zuschüttung der seichten Meeresbecken. Eingeleitet wurde dieses Werk der Zerstörung durch die uatürliche Verwitterung des Gesteins. Riesenhafte Gebirge wurden wieder abgetragen, so daß sie fast spurlos verschwunden sind. An beit Küsten aber nagte das stark brandende Meer, das allmählich einen immer breiteren Landstreifen wegriß. Dieser landzerstörenden Tätigkeit steht die landbaueude Tätigkeit des Wassers gegenüber. Das zu Schlamm zerriebene Gestein wurde schließlich am Fuße der Gebirge, au den Mündungen der Ströme und auf dem Meeresboden abgelagert. Schicht folgte aus Schicht. So entstanden im Laufe von Jahrtaufenden mächtige Ablagerungen. Die fortwährenden langsamen Hebungen und Senkungen, die auf der Erdoberfläche stattfanden, bewirkten ein stetes Schwanken der Meeresgrenzen. So kam es, daß Gebiete, in denen das Meer

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 110

1911 - Trier : Lintz
110 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Zerknitterung ihrer Hauptfalten soll aber als ein begleitender Vorgang zu gewaltigen Schubbewegungen aufzufassen feilt. Alter der Faltengebirge. Die meisten der heutigen Faltengebirge haben ein verhältnismäßig junges Alter, so Alpen, Pyrenäen, Schweizer Jura, Appennin, Atlas, Karpaten, Balkan, Kaukasus, die gewaltigen Gebirge Zentralasiens und auf der Westseite Amerikas und die Australischen Alpen. Dagegen sind Ural und Alleg hann-Gebirge (alligenni) alte Faltengebirge und daher viel stärker abgetragen. c) Die vulkanische Tätigkeit. § 58. Verbreitung der Vulkane. In allen Bildungszeiten der Erde haben vulkanische Ausbrüche stattgefunden. Granit und Syenit sind alte Eruptivgesteine, Porphyr und Melaphyr solche einer spätern Zeit, Trachyt und Basalt sehr junge vulkanische Gesteine. Die ganze Urgesteinszone der Erde ist reich an vulkanischen Einbettungen, von denen viele nach Zerstörung der obersten Erdschichten zum Vorschein gekommen sind. Die vulkanischen Ereignisse begleiteten, wie die Verteilung der früheren und jetzigen Vulkane erkennen läßt, die beiden Hanpt- Vorgänge der Gebirgsbildnng, die Schollenbewegung und Faltuug. Die Bruchliuieu der senkrechten Schollenbewegung sowie die Leitlinien der Faltenbewegung wurden auch die vulkanischen Linien der Erde. Die Vulkanberge (Titelbild) zeichnen sich gewöhnlich durch die Regelmäßigkeit ihrer Form und ihre stattliche Höhe aus. Verlauf der Vulkanausbrüche. Man nimmt an, daß die Vulkan- Herde in der Erdkruste liegen. Der Beginn vulkanischer Tätig- keit wird gewöhnlich durch Erdbeben schou eine Zeit vorher angezeigt. Der Berg fängt an zu rauchen, ein Zeichen, daß sich Öffnungen gebildet haben. Die Erdbeben wiederholen sich; stärkere und schwächere Stöße folgen aufeinander. Plötzlich öffnet sich der Berg iu einem breiten Spalt, die Erde dröhnt, und aus der Öff- 9166.25. Bulkanberg. uuug schießt eiue gewaltige weiße Walke, hauptsächlich aus Wasser- 4. Hohlraum oder ausgefüllt mit erkalteter Lava, hampf bestehend, empor. In der 5. Kraterspalt. <• Höhe breitet sie sich aus, so einer Pinie ähnelnd, mit der sie schon Plinins beim Ausbruch des Vesuv i. I. 79 v. Chr. verglich. Mit den Dämpfen und Gasen werden Aschen- teile und brennende Fetzen von Lava in allen möglichen Größen empor- geschleudert, so daß sich die Wolke stellenweise schwarz färbt oder feurig aufleuchtet. Die flüssige Lava nimmt beim Niederfallen eine rundliche

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 114

1911 - Trier : Lintz
114 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Abb. 27. Talformen. a) V-förmiges Tal, b) v-förmiges Tal, c) Terrassental, d) Muldental. gleichung der Gefällunterschiede. Ströme, die dies bald erreicht haben, nennt man fertige, die anderen unfertige Ströme. Stromschnellen und Wasserfälle bezeichnen die unfertigsten Stellen des Stromlaufes. Jeder Wasserfall wandert rückwärts, der Niagara-Fall z. B. auf der kanadischen Seite jährlich um 66 cm. Die großartigsten Beispiele der Fluß- ausuaguug sind die Durchbruchs- täler und die Canons (kanjon) oder Schluchtentäler. Durchbruchs- täler sind häufig durch die Arbeit rückwärtsschreitender Wasserfälle ent- standen. Die Caüonbilduug setzt am Steilrande des Tafellandes ein und schreitet vou dort rückwärts vor. Das großartigste Canontal ist das des Colorado in Nordamerika, das bis zu 2000 m tief ist. (Bilderanh. 19.) Talterrassen zeigen an, daß nach Zeiten geringer Ausuaguugs- tätigkeit solche schnellerer Vertiefung des Tales folgten. Vermag der Fluß durch sein starkes Gefälle mehr Erd- stoffe fortzuführen, als ihm zugeführt werden, so entsteht ein V-förmiges Tal, überwiegt aber die Ablagerung, so bildet sich das Muldental. Zwischen beiden steht die durch Gletscherausuaguug erbreiterte Ii- Form. (Abb. 27.) Uferbildung. Auf dem Unter- laufe der Ströme hört zwar die Ver- tiefung, nicht aber die Erbreiteruug des Flußbettes auf. Jede Biegung des Stromes regt ihn an, das äußere Ufer anzugreifen, während die ruhige Strömung am anderen Ufer eine Ablagerung neuen Laudes gestattet. So bildet sich abwechselnd auf der eiueu Seite eiu Steilufer, das immer mehr schwindet, und auf der andern ein Flachufer (Abb. 28), das im steten Wachsen begriffen ist. Drängen vorherrschende Winde die Flußströmnng fast stets nach der einen Abb. 23. Seitenarbeit der Flüsse. 1. Steilufer, 2. Flachufer, 3. Stromstrich.

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 115

1911 - Trier : Lintz
Die Gestemshülle der Erde. 115 Seite hin, so entsteht auf dieser ein Steil- oder Berg-, auf der andern ein Flachufer, wie bei deu südrussischen Strömen. Deltabildung. In großem Umfange findet die Bildung von Neuland an der Mündung vieler Ströme statt. Ergießt sich der Strom in ein seichtes Meer, so füllt er dasselbe in der Nähe der Küste bald mit seinen Ablagerungen aus. Schlamminseln tauchen auf und schließen sich zu einer Barre, durch die sich der zur Gabelung ge- zwnngene Strom neue Mündungspässe brechen muß. So wächst eine Landstrecke zwischen den Armen des Stromes ins Meer hinein, die den Namen Delta führt. c) Die Tätigkeit der Gletscher: Gletscherjchliss und Gletschererosion. Gletscherschliff, Tal-, Seen- und Fjordbildung. In Gebieten, § 61. die vergletschert sind, tritt an die Stelle der Ausnagnngstätigkeit des Wassers eine ähnliche Tätigkeit des Eises, die Gletschererosion. Fels- flächen, über die das Gletschereis längere Zeit rutscht, werden ab- geschliffen. (Bilderanh. 21 n. 22.) So entstehen die Rundhöcker mit ihren kahlen Felsflächen. Im Eife eingeschlossene Felsstücke rufen auf diesen die Eis- oder Glazialschrammen hervor. (Bilderanh. 21.) Die Täler, denen die Gletscher folgen, müssen ausgefurcht und erbreitert werden; V-förmige Täler werden hierbei in D-förmige verwandelt. In früheren Vergletfchernngsgebieten blieben in den Vertiefungen des Bodens vielfach Seen zurück. Da die Gletscher die Zuschüttung der Täler mit Erdmassen verhüteten, zeigen die Flußtäler, die in der Eiszeit vergletschert waren, sehr steile Gehänge, wie die Fjorde Norwegens. Diese waren als Flußtäler schon vorgebildet und wurden durch die Gletscher erbreitert und vor der Ausmündung übertieft, b. h. bis unter die Meereshöhe ausgefurcht; die übertiefte Talstrecke füllte sich nach dem Wegtauen der Gletscher mit Meerwasser. An Stellen, wo das Gletscherwasser aus senk- rechter Höhe in die Spalten des Eises hinabfließt, läßt es auf dem Boden Ansstrudelungslöcher, fog. Gletschertöpfe (Bilderanh. 21) entstehen. Ablagerungen der Gletscher. Mehr noch als durch diese Tätig- keit helfen die Gletscher durch die Ablagerungen der Ober- und der Grundmoräne das Oberstächenbild der Erde umgestalten. Die Ober- moräne bildet sich durch das Abstürzen von Felsblöcken von den Berg- wänden. Wenn Verzweigungen eines Gletschers zusammentreffen, ver- einigen sich die innern Seitenmoränen zu eiuer Mittelmoräne. Im Gegensatz zur Obermoräne setzt sich die Grund moräne vorwiegend aus Schlamm zusammen, zu dem der Felsschutt allmählich zerrieben wird, 8*

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 127

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser- und Lufthülle der Erde. 127 bb) Die Bewegungen des Meeres. Arten der Bewegung Es gibt vier Arten der Bewegung des § Meerwassers: 1. die allmähliche Meereszirkulation, 2. die Wellen- beweguug, 3. die Meeresströmungen und 4. die Gezeiten- bewegung. Zirkulation. Eiue allmähliche Zirkulation des Meerwassers ergibt sich aus den Temperaturunterschieden. Das kältere Wasser sinkt langsam nach der Tiefe; ferner findet ein langsames Verschieben desselben von den Polen nach dem Äqnator hin statt. Wellenbewegung. Die Wellenbewegung des Meerwassers wird entweder von oben durch den Wind oder von unten durch Seebeben hervorgerufen. Ein Verfrachten, Fortwandern der Wasserteilchen findet bei ihr nicht statt, da nicht die Wassermasse, sondern nur die Form der Welle, also der Druck wandert. Die Wasserteilchen tanzen in der Richtung des Windes auf und nieder, indem sie dabei eine kreis- oder ellipsenförmige Bewegung ^_ Wellental. Der Höhenunterschied zwischen beiden wird Wellenhöhe, der seitliche Abstand Wellenlänge genannt. Die Wellenhöhe wird gewöhnlich sehr überschätzt. Auf leicht bewegtem Meere beträgt sie nur 2—3 m; 8—9 m hohe Welleu sind schon Ausnahmen, und höhere als von 15 m kommen wohl nicht vor. Die Wellenlänge wächst bis zu 350 m, die Geschwindigkeit der Fortbewegung bis zu 24 m in der Sekunde. Große Wellen können nur iu großen Meeren entstehen, abgesehen von den hohen Wellen, die sich an der Küste bilde«. Besonders die Brandungswellen erreichen oft eine bedeu- tende Höhe und machen manche Küsten unnahbar. Sie entstehen infolgö des Wider- standes, den Klippen der Kreisbeivegnng der Wasserteilchen entgegensetzen. Die Fort- Pflanzung der Wellenbewegung in eine windstille Gegend nennt man Dünung. Nach unten ist die Wellenwirkung nur bis zur Tiefe von 200 m festgestellt worden. @:n Seebeben, das durch ein Einsinken des Meeresbodens oder einen vulkanische» Ausbruch hervorgerufen wird, hat große Wellen im Gefolge. Meeresströmungen. Die Meeresströmungen führen im Gegen- satze zur Wellenbewegung die Wasserteilchen dauernd von Ort zu Ort. Die Fortführung von Treibholz nach fernen Küsten, Temperatur- abweichungen benachbarter Meeresstellen und die Stromversetzung der Schiffe beweisen dies. Die Schnelligkeit der Fortbewegung betrügt bis zu 120, beim Golfstrom 70—80 Seemeilen in 24 Stunden. Man unterscheidet warme und kalte Ströme, je nachdem ihre Temperatur (Abb. 35) machen. Es bilden sich, durch Druck und Gegen- druck hervorgerufen, der Wellenberg und das Abb. 35. Kreisbewegung der Wasserteilchen bei der Wellenbewegung.

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 129

1911 - Trier : Lintz
Die Wasser- und Lufthülle der Erde. 129 beim Einlaufen in dieselben stark gestaut wird. In manchen Meeresteilen werden durch Ebbe und Flut Strömungen hervorgerufen, wie der Malstrom bei den Lofoten und die Charybdis und Scylla in der Meerenge von Messina. Von großer Bedeutung ist der Wechsel von Ebbe und Flut für das Aus- und Einlaufen von Schiffen. Ferner beeinflußt er die Marschbildung (f. § 62). cc) Der Meeresboden. Gestalt des Meeresbodens. Auch auf dem Meeresboden § 74. kommen Erhebungen vor, die aber eiuförmig sind. Man unterscheidet Plateaus, Rücken und Bänke. Letztere Bezeichnungen gebraucht man für Erhöhungen, die nahe an die Oberfläche kommen. Meeresgebiete von sehr geringer Tiefe werden Flachsee, alle Meeresgebiete, die tiefer als 5000 m sind, Tiefsee genannt. Ablagerungen. Die Ablagerungen auf dem Meeresboden sind je nach der Tiefe des Meeres fehr verschieden. Der vom Festlande stammende Flußschlamm gelangt nicht weit von der Küste, nur bis zur Tiefe von etwa 200 m. Auf dieser Grenzlinie werden die Kalk- und Kieselschalreste von kleinen Meerestierchen in dem Schlamm vorherrschend. Die tiessteu Meeresstellen sind mit dem rötlichen, knet- baren Tiefseeton bedeckt, der jedoch nur eine geringe Mächtigkeit hat. 2. Das Luftineer im allgemeinen. Grenze des Luftmeeres. Während die festen Körper weder Form § 75. noch Raum und die flüssigen wohl die Form, aber nicht die Raumgröße ändern, ist die Luft ein Gas, dessen Teile sämtlich auseinanderstreben. Ohne die Wirkung der Schwerkraft würden dieselben sich verflüchten. Bis zu welcher Höhe sich das Luftmeer ausdehnt, kann wohl niemals festgestellt werden. Aus dem Ausleuchten der Nordlichter hat man die bedeutende Höhe von 500—600 km als seine obere Grenze bestimmt; es fehlt aber der Beweis, daß diese Lichterscheinungen an das Vor- handensein von Luft gebunden sind. Dagegen beweist das Aufleuchten der Sternschnuppen 100—200 km über der Erde, daß das Luftmeer bis über diese Höhe hinaus reicht. Die bedeutendste Höhe, die mit einem bemannten Luftballon erreicht wurde, beträgt 9100 m, während selbstaufzeichnende Ballons bis etwa 20000 m gestiegen sind. In dieser Höhe betrug die Temperatur —70° C, und es herrschte völlige Trocken- heil und gänzliche Ruhe der Luft. Bestandteile und Eigenschaften der Lust. Die Luft besteht aus verschiedenen Stoffen, die nicht verbunden, sondern nur gemengt sind. Die Hauptbestandteile sind Stickstoff, auf den etwa 79%, und Sauerstoff, auf den etwa 21 % entfallen. Von den übrigen Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii. 9

9. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 130

1911 - Trier : Lintz
130 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Beimengungen sind am wichtigsten die Kohlensäure, die aber nur 0,03—0,04% ausmacht, und der Wasserdampf. Die Luft kann um so größere Feuchtigkeitsmeugeu aufnehmen, je wärmer sie ist. In den Tropen steigt der Gehalt an Wafserdampf bis zu 3%. Der Luft ist ferner Staub beigemengt. In 1 edm Luft hat man im Wohnzimmer- nahe der Decke 5 Mill., dagegen auf den Berghöhen Schottlands nnr 1500 Staubteilchen gefunden. Die blaue Färbung, die das Luftmeer dem Himmel gibt, rührt von den Wasserdampfbläschen her, welche die blauen Strahlen des Sonnenlichts zurückwerfen. Die Schwere der Luft kann leicht durch das Barometer ermittelt werden. Bei 0° C und trockener Luft wiegt die Luftsäule soviel wie eine 76 ein hohe Queck- silbersäule von gleichem Durchmesser. 3. Von der Verteilung Her Wärme. Die Sonnenstrahlung. Seitdem die Erde ihre Eigenwärme verloren hat, ist sie auf die Wärmequelle der Sonne angewiesen. Ihre Erwärmung geschieht durch die Sonnenstrahlung, deren Wirkung wegen derkugelgestalt der Erde auf der Erd- oberfläche sehr ver- schieden ist. Je senk- rechter die Sonnen- strahlen auffallen, desto stärker,je schräger, desto schwächer ist die Er- wärmung. Denn schräg auffallende Sonnen- strahlen müssen sich auf einen größeren Raum verteilen; auch haben sie einen längeren Weg durch die Erdatmosphäre zurückzulegen. (Abb. 37). Stände die Erdachse senkrecht, so würde der Äquator- gürtet stets am stärksten erwärmt werden, und gleichmäßig würde nach den Polen hin zu allen Zeiten des Jahres die Wärme abnehmen. Die schräge Stellung der Erdachse, die um 2372° von der senk- rechten abweicht, bewirkt aber, daß während der jährlichen Umkreisung der Erde um die Sonne der Gürtel mit senkrechter, also stärkster Bestrahlung vom Äquator nach N bis zum Wendekreise des Krebses und nach 8 bis zum Wendekreise des Steinbocks wandert. Jahreszeiten. Bei der Nordwanderung des senkrecht bestrahlten Erdgürtels entsteht der Nord so mm er und der Südwinter, bei seiner Südwanderung der Südsommer und der Nordwinter. Die Über- Abb. 37.

10. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 134

1911 - Trier : Lintz
134 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. viel höherem Luftdruck bildet. Oft hunderte Kilometer weit ziehend, lassen sie eine Bahn der Zerstörung hinter sich. In den chinesischen Gewässern werden die Wirbelstürme Taifune, in Nordamerika Tor- nados genannt. Sehr kleine Wirbelwinde rufen die Sand- und Wasserhosen oder Tromben hervor. Die großen Luftströmungen auf der Erde. Die großen Luft- strömungen, die durch die ungleiche Erwärmung der Erdoberfläche hervor- gerufen werden, lassen sich unterscheiden als Ln staust au sch zwischen den Breiten- und Klimazonen der Erde, als Luftaustausch zwischen Land- und Meergebieten und als Luftaustausch zwischen Höhen und Tiefen. Passat- und Anti-Passatwinde. Der Luftaustausch zwischen den einzelnen Breiten- und Klimazonen der Erde wird durch die bedeutende Auflockerung der Luftmassen, die in den Äqnatorgegenden von diesen nach dem Äquator. Demnach beständen auf jeder Erd- Hälfte zwei große Windströmungen, eine, die in den obereren Luftschichten vom Äquator zu den Polen, und eine andere, die näher an der Erdoberfläche in umgekehrter Richtung hinstreicht. Der zuerst genannte Luftstrom steigt aber infolge der Abkühlung, die er in der Höhe erleidet, zum Teil schon unterwegs, etwa unter dem 30. Parallel, , wieder zur Erde hinab, und dieser Teil nimmt zusammen mit dem polarischen Luftstrome den Weg zum Äquator. Dadurch entstehen in den Äquatorgegenden zwei Luftwirbel, der eine südlich, der andere nördlich vom Äquator (s. Abb. 40). An diesem selbst muß, da das Aufsteigen der Luft wenig zu merken ist, eine windstille Zone, die sog. Kalmenzone (v. franz. calme —ruhig) entstehen. Ähnliche Kalmenzonen liegen weiter nördlich und südlich, wo das Hinabsteigen des einen Teiles des äquatorialen Luftstromes stattfindet; man nennt sie die Kalmenzone der beiden Wendekreise. Zwischen et, O. Abb. 39. Luftwirbel, a) beim Zyklon, b) beim Aiitizyklon. infolge starker Erwärmung stattfindet, her- vorgerufen. Als Ersatz für die nach der Höhe fliehende und von dort nach den Polen hin abfließende Lnft zieht kältere und schwerere Luft
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